Eine ausbleibende Schwangerschaft belastet viele Paare mit Kinderwunsch. Einige Beziehungen zerbrechen daran, andere werden umso fester. Verschiedene Studien zeigen, was den Unterschied macht.
Unfruchtbarkeit kann zu einem ernsthaften Beziehungsproblem werden. Da ist zunächst der Erwartungsdruck, der zunimmt, je näher der Eisprung rückt. Auch Uneinigkeit kann belasten: Soll tatsächlich Hilfe gesucht werden? Wenn ja, welche? Sollten Freunde eingeweiht werden? Wie lassen sich Arbeitsausfälle und Behandlungskosten finanzieren? Zu Spannungen kommt es bei vielen Paaren auch, weil die Partner mit all diesen Belastungen und Ängsten – etwa jener, aufgrund der eigenen Unfruchtbarkeit verlassen zu werden – unterschiedlich umgehen.
Im Durchschnitt hat die psychische Belastung drei Jahre nach der Diagnose Unfruchtbarkeit ihren Höhepunkt erreicht. Ob ein Paar diese Krise meistert, entscheidet der Umgang mit ihr. Im Mittelpunkt sollte der offene Austausch stehen: Gefühle, Ängste und Bedenken sollten offen mitgeteilt werden – auch wenn sie unangenehm sind. Wichtig ist allerdings auch, die Unfruchtbarkeit nicht zum alleinigen Gesprächsthema werden zu lassen. Deshalb sollten Paare ganz bewusst auch andere Interessen pflegen, um ihre Beziehung zu bereichern.
Verschiedene Studien zeigen, dass besonders Frauen davon profitieren, wenn sie ihre Probleme mit ihrem sozialen Umfeld teilen können. Als Paar kann gemeinsam festgelegt werden, wer ins Vertrauen gezogen werden soll. Männern hingegen geben oft konkrete Pläne mehr Sicherheit. Hier hilft es, Meilensteine und Ziele zu formulieren. Diese können natürlich bei Bedarf angepasst werden. Auch hierbei gilt es, gemeinsam Kompromisse zu finden.
Nehmen die Spannungen Überhand, kann eine Paarberatung konsultiert werden. Egal, ob einzeln oder als Paar aufgesucht, hilft der professionelle Blick eines Unbeteiligten häufig, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und Wege aus der Krise zu finden.